Die Bescheidwisser


Es ist schon erstaunlich, wie sich in vielen Diskussion oftmals heraus stellt, dass so mancher Wahlberechtigte die Vergabe seiner Stimme fast einzig davon abhängig zu machen scheint, wie sich die entsprechende Partei zur Atomkraft positioniert. Egal ob diese Partei unmissverständlich zu verstehen gibt, weitere Hoheitsrechte an die EU abzutreten zu wollen oder den beinahe fanatischen Genderwahn voran zu treiben - Hauptsache man wählt Anti-Atomkraft. Auch den finanziellen Ruin scheint man zumindest billigend in Kauf zu nehmen, denn wohin uns die bereits eingeleitete Energiewende führt und welche finanziellen Rücklagen man besser gebildet hätte, wird man bei der nächsten Stromrechnung mit jeweils potenzierter Wirkung bei den darauf folgenden noch merken.
Im Jahr 1986 havarierte der sowjetische Kernreaktor von Tschernobyl - und zwar maßgeblich aufgrund entsetzlicher Schlampereien des staatskommunistisch gesteuerten Anlagenbetreibers und bodenloser Ignoranz des Personals. Aber nicht etwa, weil Kernenergie, wie von rot-grün lackierten Ideologen fälschlich immer wieder behauptet, angeblich generell „nicht beherrschbar“ sei. Dennoch tönte es schrill aus allen Rohren: Sofort weg mit dem Teufelszeug! Ein deutsches Politmagazin trieb es auf die Spitze: 500.000 Menschenleben werde das Tschernobyl-Desaster kosten. In Wahrheit, gottlob, blieb die Zahl der Todesopfer bis heute nachweislich im sehr niedrigen zweistelligen Bereich.
Ein Vierteljahrhundert später die Havarie der Kernkraftmeiler im japanischen Fukushima, entscheidend verursacht durch die unvorstellbare Wucht der Tsunamiwellen. Und eben wiederum nicht, weil die Atomenergie grundsätzlich nicht beherrschbar wäre. Doch wie gehabt meldeten sich natürlich auch diesmal wieder die penetranten Bescheidwisser vom Schreckensdienst zu Wort: Zehntausende, ja Hunderttausende Japaner werde die Fukushima-Katastrophe dahinraffen.
Nun das: Eine umfassende Untersuchung - wohlgemerkt der Vereinten Nationen und nicht irgendeines Lobbyinstituts - kommt zu dem hocherfreulichen Schluss, dass in direkter Folge des Atomunglücks von Fukushima weder Menschen sterben noch an Krebs erkranken werden (hier nachzulesen: http://www.zeit.de/wissen/umwelt/2013-05/un-fukushima-gesundheitsfolgen). Nur war leider den allermeisten Medien - ob Zeitungen, Radio oder Fernsehen vor allem auch hier bei uns in Deutschland — diese offenbar unerwünschte Nicht-Horror-Nachricht von Anfang Juni 2013 keinerlei Erwähnung wert. Lieber verpasst man die eigenen Scheuklappen gleich noch dem gefügigen Massenpublikum.
Man kann über die Atomkraft ja durchaus geteilter Meinung sein, aber diese Meinung sollte man sich tunlichst aktiv selber bilden und eines in jedem Fall vermeiden - nämlich darauf vertrauen, dass man in ausreichender Weise durch die Mainstream-Medien informiert wird.

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